„Fairtrade Towns fördern gezielt den Fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den Fairen Handel in ihrer Heimat stark machen.“ Hier gibt es weitere Informationen zu Fairtrade Towns.
Inzwischen bewerben sich Städte und Gemeinden in 24 Ländern[1] um den Titel Fairtrade Town. Diese internationale Bewegung begann im Jahr 2001 in Großbritannien. Als erste Fairtrade Stadt in Deutschland wurde im Jahr 2009 Saarbrücken ausgezeichnet. In Baden-Württemberg erhielt Rottenburg als erste Stadt die Auszeichnung. Mittlerweile gibt es in Deutschland schon 297 Fairtrade Städte. Daneben gibt es inzwischen auch Fairtrade Schulen und Universitäten. In Deutschland wird die Auszeichnung vom Verein TransFair e.V. in Köln verliehen.
Mit dem Beschluss vom September 2013 hat der Gemeinderat den Weg frei gemacht für die Bewerbung Ostfilderns um den Titel Fairtrade Town.
Für diese Bewerbung ist die Erfüllung von fünf Kriterien notwendig.
Der Gemeinderat muss beschließen, dass sich die Stadt um den Titel Fairtrade Town bewerben soll und außerdem bei allen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse, sowie im Bürgermeister- bzw. Landratsbüro fair gehandelter Kaffee getrunken und ein weiteres Produkt aus Fairem Handel verwendet wird.
Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.
In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus Fairem Handel angeboten. Richtwert ist hier die Einwohnerzahl. Für Ostfildern bedeutet dies, dass mindestens acht Einzelhandelsgeschäfte und vier Gastronomiebetriebe regelmäßig mindestens zwei Produkte aus Fairem Handel im Sortiment haben müssen.
Produkte aus Fairem Handel werden in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet. Darüber hinaus werden Bildungsaktivitäten zum Thema Fairer Handel umgesetzt.
Die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten zum Thema Fairtrade in der Stadt. Pro Jahr sollen mindestens vier Artikel erscheinen, bei denen die Kampagne thematisiert wird. Hierbei zählen nicht nur Printmedien, sondern auch die Veröffentlichung von Online-Artikeln.
Wenn alle Kriterien erfüllt wurden, reicht die Stadt die Bewerbung bei TransFair e.V. ein. Nach erfolgter Prüfung wird der Stadt für zwei Jahre der Titel Fairtrade Stadt verliehen. Nach Ablauf der zwei Jahre wird überprüft, ob die Stadt noch alle Kriterien erfüllt. Ist dies der Fall, wird der Titel um zwei Jahre verlängert.
[1] Deutschland, Großbritannien, Irland, Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland, Österreich, Australien, Neuseeland, Japan, Italien, Frankreich, Spanien, Polen, Luxemburg, Ghana, Costa Rica, Brasilien, Belgien, Brasilien, Niederlande, Kanada und die USA.